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In der Märkischen Oderzeitung erschien gestern der folgende Artikel über Manfred Scheffer:
Für ihn ist Sport ein Lebenselixier
Frankfurt (moz) Er ist in der Szene stadtbekannt – zumindest bei den etwas älteren: Manfred Scheffer gilt als Vater des Frankfurter Volleyballs, feiert am Donnerstag seinen 79. Geburtstag.
Vor gut 50 Jahren organisierte er den Wettkampfbetrieb des Spiels am hohen Netz, das zur damaligen Zeit an der Oder noch als Russensport bezeichnet wurde, weil vorrangig die Soldaten der Sowjetarmee ihn regelmäßig betrieben.
Manfred Scheffer wurde in Burgneudorf bei Hoyerswerda geboren, erlernte das Tischlerhandwerk, studierte an der Deutschen Hochschule für Körperkultur und Sport (DHfK) in Leipzig und kam 1960 als Sportlehrer nach Frankfurt. Hier arbeitete er als an der Bezirkssportschule des DTSB, wo vor allem in Wochenendlehrgängen Übungsleiter für verschiedene Sportarten ausgebildet wurden.
In Leipzig hatte Scheffer für den SC DHfK unter dem damaligen Nationalmannschaftstrainer Fritz Döring in der DDR-Oberliga und -Liga als Zuspieler wertvolle Erfahrungen gesammelt. An der Oder angekommen, versuchte er, diese praktisch umzusetzen. Er hob die Sportart Volleyball aus der Taufe, organisierte den Spielbetrieb. Freilich auch deshalb, weil er selbst wieder aktiv spielen wollte. Aber vor allem lag sein Arbeitsschwerpunkt an der Basis, dem Kinder- und Jugendsport. Mit Erfolg.
1979 spielten in der Oderstadt bereits 26 Männer- und zehn Frauenmannschaften sowie etwa 60 Kinder- und Jugendteams Volleyball. Ein rasanter Aufschwung für eine bis dahin fast unbekannte Sportart. „Das alles war nur zu schaffen, weil mich meine Ehefrau Anita, obwohl als Zweigstellenleiterin bei der Sparkasse beruflich stark engagiert, immer unterstützt hat und sich liebevoll um unsere Kinder Petra, Ramona, Roland und Kristin gekümmert hat“, weiß Manfred Scheffer.
Doch der sportliche Anfang war mühselig. „Ich sprach gleichaltrige Männer an, spannte eine Wäscheleine zwischen die Bäume auf unserem Hof in der Wildenbruchstraße. Später dann ein Volleyballnetz auf dem Ruinengrundstück in der Kantstraße und organisierte die ersten Stadtmeisterschaften für Wohngebietsmannschaften“, erinnert sich Scheffer.
1964 gründete er den Stadtfachausschuss Volleyball, organisierte den Spielbetrieb, trainierte Kinderteams und bereitete sie auf die Kinder- und Jugendspartakiaden vor. Hinzu kam die Ausbildung von Schiedsrichtern und Übungsleitern.
Es wuchs ihm über den Kopf, Scheffer fand nur noch wenig Zeit für die Familie. „Meine Frau beschwerte sich darüber bei mir. Obwohl sie recht hatte, traf mich ihre Kritik tief. So übergab ich im Jahre 2003 alle Unterlagen an meinen damaligen Stellvertreter Detlef Weber und ließ mich auch bei den Spielen nicht mehr sehen.“ Ein rigoroser Schnitt im Leben von Manfred Scheffer.
„Vielleicht war diese plötzliche Änderung meines Lebensstils die Ursache dafür, dass ich seitdem immer mehr Symptome der Alzheimererkrankung bei mir feststellte. Nicht umsonst heißt es: wer rastet, der rostet. Es folgte eine Zeit, in der ich sehr depressiv war, plötzlich Angst hatte, nicht mehr gebraucht zu werden“, spricht er über eine schwere Zeit.
Inzwischen hat Manfred Scheffer die Depressionen nach eigener Aussage überwunden, versucht seitdem unter anderem durch Lösen von Kreuzworträtseln sein Gedächtnis zu schulen, schreibt Lebenserinnerungen auf, sammelte Fakten über die Entwicklung des Frankfurter Volleyballsports, die im Sportmuseum zu sehen sind.
„Ich versuche positiv zu denken, denn ich werde doch noch gebraucht. Ich fahre unser Auto, bewerkstellige die Arbeit in unserem 500 Quadratmeter großen Schrebergarten und bemühe mich, meiner Anita so viel wie möglich Freude zu bereiten. Und ich werde weiter gegen Alzheimer ankämpfen, denn ich will kein Pflegefall werden.“
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